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MaKo 2022 – Weiterentwicklung der Netzzugangsbedingungen

Die Marktkommunikation (MaKo) 2022 hat als Ziel, die Digitalisierung und Standardisierung von Prozessen in der Energiewirtschaft weiterführend voranzutreiben. Die Umsetzung stellt einen erheblichen Aufwand für alle Marktteilnehmer dar und birgt daher einige Herausforderungen – es finden sich jedoch auch einige Potentiale. Vorgaben und Ziele der MaKo 2022 bedingen die Überarbeitung der WiM Strom, MPES, MaBis und GPKE sowie auch die Einführung von Energie-Service-Anbietern (ESA).

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MaKo 2022 – Weiterentwicklung der Netzzugangsbedingungen

Die Marktkommunikation (MaKo) 2022 hat als Ziel, die Digitalisierung und Standardisierung von Prozessen in der Energiewirtschaft weiterführend voranzutreiben. Die Umsetzung stellt einen erheblichen Aufwand für alle Marktteilnehmer dar und birgt daher einige Herausforderungen – es finden sich jedoch auch einige Potentiale. Vorgaben und Ziele der MaKo 2022 bedingen die Überarbeitung der WiM Strom, MPES, MaBis und GPKE sowie auch die Einführung von Energie-Service-Anbietern (ESA).

Die Digitalisierung schreitet so auch bei den Netzzugängen voran. War die Marktkommunikation Ende 2019 mit MaKo 2020 gesetzt, wurden mit dem Beschluss „BK6 20 160 – Festlegungsverfahren zur Weiterentwicklung der Netzzugangsbedingungen Strom“ der Beschlusskammer 6 der BNetzA Ende 2020 weitere Festlegungen geschlossen. Mit der MaKo 2022 kommt die Standardisierung des Prozesses zur Unterbrechung und Wiederherstellung der Anschlussnutzung (EDIFACT-Prozess) und die Einführung eines elektronischen Preisblatts. Letzteres bedingt eine standardisierte Prozessausgestaltung zwischen Netzbetreibern und Lieferanten und ermöglicht diesen so massentaugliche Rechnungseingangsprüfungen durchzuführen.

Den ESA fällt mit der MaKo 2022 eine neue Marktrolle zu: Als externer Marktteilnehmer sind sie berechtigt Messwerte bei den zuständigen MSBs anzufragen, sofern eine Beauftragung durch Anschlussnutzer vorliegt und ein iMSys eingebaut ist. Durch das Weitergeben dieser Messwerte an berechtigte Dritte fungieren sie als Schnittstelle zum MSB oder eigens als Mehrwertdienstleister, der Endkunden bei der Wahl des Energielieferanten und Stromproduktes unterstützt. Die ESA fokussieren sich bei dieser neuen Marktrolle auf die Tarifanwendungsfälle TAF7 (Übermittlung von Zählerstandgängen) und TAF 14 (Hochfrequentierte Bereitstellung von Messwerten).

Für MSBs hat die Einführung der ESA Auswirkungen: Die Messwerte müssen entgeltlich für den ESA bereitgestellt werden. Es besteht jedoch auch die Option alles eigens zu verwalten und so eine weitere Einnahmequelle zu erschließen. Gleichzeitig erhöht sich der Wettbewerbsdruck bezüglich der Mehrwertdienstleistungen durch sinkende Eintrittsbarrieren. Eigene Produktportfolios müssen hier daher ggf. ergänzt werden.

Der Umsetzung der MaKo 2022 folgt ein notwendiger Ausbau der Prozess- und IT-Landschaft sowie eine Anpassung der Prozesse für Anfragen und Bestellungen der Messwerte wie auch für Abrechnungen und Beendigungen des Dienstleistungsverhältnisses. Auch sind Ressourcenengpässe bei den Marktpartnern bzw. ihren IT-Dienstleistern möglich.

Ganzheitlich betrachtet ist zu sagen, dass die MaKo 2022 neue Herausforderungen aber auch Potentiale für die Marktteilnehmer mit sich bringt, die es zu forcieren und erschließen gilt.

Von Paula-Doreen Peterek

Paula-Doreen Peterek ist bei der MeterPan im Marketing tätig.