NEW 4.0

NEW 4.0 – Norddeutsche Energiewende

Das Projekt NEW 4.0 wurde am 28.01.2021 nach einer 5-jährigen Projektphase erfolgreich beendet. Zentrale Fragen des Projektes waren:

  • Welche Rolle spielt der Norden Deutschlands für die Energiewende?
  • Vor welchen Herausforderungen stehen wir und wie können wir sie lösen?
  • Und wie sieht die Energieversorgung von morgen aus?

Diese Fragen beantwortet das Verbundprojekt NEW 4.0. »NEW« steht für die Norddeutsche EnergieWende und »4.0« beschreibt die Schwelle zur vierten industriellen Revolution: die Digitalisierung, die auch für die Energiewende eine zentrale Rolle spielt.

Ziele

Im Zuge der Energiewende treten an die Stelle von Atom- und Kohlekraftwerken neue Stromlieferanten wie Windenergie- und Solaranlagen. Aber Wind und Sonne sind nicht immer dann verfügbar, wenn Strom benötigt wird. Deshalb brauchen wir ein Energiesystem, das in der Lage ist, Schwankungen im Netz auszugleichen und den Verbrauchern immer genügend Strom bereitzustellen.

NEW 4.0 will mit dem gebündelten Know-how der 60 beteiligten Projektpartner den Entwicklungspfad zu dem Ziel legen, die Modellregion bis 2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom zu versorgen – versorgungssicher, kostengünstig, gesellschaftlich akzeptiert und mit wesentlichen CO2-Einsparungen. Und da unser Stromverbrauch nur knapp ein Drittel des Energieverbrauchs ausmacht, sollen gleichzeitig auch Möglichkeiten erprobt werden, um große Mengen der benötigten Energie für Heizungswärme und Verkehr aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.

Für die Erreichung dieses übergeordneten Ziels ist es erforderlich, Erzeugung und Verbrauch zu jedem Zeitpunkt optimal in Einklang zu bringen. Wesentlich hierfür ist die intelligente Vernetzung aller Akteure und Komponenten des Energiesystems – von der Energieerzeugung über den Transport durch die Stromnetze bis hin zu Speichertechnologien und Verbrauchern.

MeterPan hat das Projekt in Norderstedt technisch begleitet

Das Team des Projekts NEW 4.0 der Stadtwerke Norderstedt konnte positiv Bilanz ziehen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde anhand des Modellversuchs das konkrete Verhalten privater Energie-Endverbraucher anhand steuerbarer Steckdosen festgehalten und wissenschaftlich untersucht. Die „grünen“ Steckdosen schalteten sich immer dann ein, wenn grüner Strom günstig verfügbar war. Durch den sogenannten „Texas-Tarif“ sollte nun eine Verlagerung des Stromverbrauchs auf das Wochenende, dem Zeitpunkt an dem der grüne Strom günstig verfügbar war, erzielt werden.

Das Einsparpotenzial

Das Projekt ergab, dass rund 10 Prozent des Stromverbrauchs auf das Wochenende, oder in die übrigen Zeiträume, in denen die Steckdosen den günstigen Strom lieferten, verlagert werden konnte. Dies entspricht einer Aufschiebung von rund 140 Kilowattstunden pro Haushalt, was eine Einsparung von 50 Euro im Jahr bedeutet.

Besonders zeigte sich ein Einsparungspotential bei der sogenannten „weißen Ware“, wie Waschmaschinen oder Kühlschränke. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 450 kWh im Jahr und pro Haushalt, konnten mithilfe der Steckdosen 140 kWh auf grünen Strom umgelenkt werden.

Das klingt zunächst für den Einzelfall nicht besonders viel, macht sich in der Masse aber deutlich bemerkbar. Würde nun das gesamte Bundesgebiet mit den „grünen“ Steckdosen ausgestattet, hätte dies zur Folge, dass insgesamt 1.500 Megawatt Strom aus herkömmlichen Kraftwerken eingespart werden könnte. Der damit erhöhte Bedarf an „grünem“ Strom würde somit zwei Offshore-Windparkanlagen ständig am Laufen halten. Eine weitere wichtige Erkenntnis konnte durch das Projekt für den Bereich der E-Mobilität gewonnen werden. Die Verlagerung des Stromverbrauchs auf Zeiten von günstigem „grünen“ Strom gewährleistet ein netzdienliches, intelligentes Laden, wodurch die E-Mobilität ihre Effizienz aufrechterhält.

Weitere Informationen zum Projekt und den Ergebnissen erhalten Sie auf der Projektwebsite