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Gedankenaustausch mit Silke und Simon

Ein norddeutsches Moinmoin! Ich bin der Neue bei MeterPan, Hannes Bitter (wobei der Name normalerweise nicht Programm bei mir ist), Projektmanager für alle Bereiche rund ums Messwesen. Anfang 2020 im Team MeterPan gestartet bin ich nun seit einem guten halben Jahr dafür verantwortlich, die Aufgaben bei unseren Metering-Projekten zu sammeln und zu koordinieren.

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Gedankenaustausch mit Silke und Simon

Ein norddeutsches Moinmoin! Ich bin der Neue bei MeterPan, Hannes Bitter (wobei der Name normalerweise nicht Programm bei mir ist), Projektmanager für alle Bereiche rund ums Messwesen. Anfang 2020 im Team MeterPan gestartet bin ich nun seit einem guten halben Jahr dafür verantwortlich, die Aufgaben bei unseren Metering-Projekten zu sammeln und zu koordinieren.

Um das möglichst gut leisten zu können, galt es aber erst einmal entsprechendes Know-how aufzubauen. In der Energiewirtschaft bin ich zwar bereits seit meiner Ausbildung 2004 ununterbrochen zu Hause, aber die feinen Details inkl. aller aktuellen Neuerungen im Messwesen waren in der Vergangenheit nicht mein hauptsächlicher Fokus.

Begrüßt wurde ich bei MeterPan mit einer hübsch gebundenen Ausgabe des MsbG und dessen Anwendungshilfe. „Lies‘ mal, ist sehr interessant und eine gute Bettlektüre!“ Nun ja…es hilft definitiv beim Einschlafen! Dafür kenne ich mich nun in der Welt der klugen Messgeräte und deren Anwendungsvorgaben aus.

Vieles ist neu, besonders seit dem Erscheinen der Markterklärung des BSI zu Jahresbeginn. Gefühlt wusste zwar jeder, der sich mit dem Energiemarkt beschäftigt, dass die Sache mit den Gateways unausweichlich vor der Tür steht, doch irgendwie war da immer noch eine ganze Menge Zeit, bis man wirklich tätig werden muss. Aber nun gibt es eben keine Ausreden mehr – die Versorger müssen sich dem Thema annehmen.

Ich bin ehrlich und habe mich mehrfach dabei erwischt, wie sich mein Kopf ungläubig von links nach rechts bewegt hat, als ich zum ersten Mal mit „Silke“ bekannt gemacht wurde. Keine besonders erwähnenswerte neue Kollegin, wie ich schnell feststellen durfte. Viel mehr das Produkt langer Sitzungen von Ministern und deren Beratern, welche es sich zum Ziel gesetzt haben, die maximale Sicherheit für unser Stromnetz der Zukunft zu erreichen. Korrekterweise geht es dabei um die sog. „SIchere LieferKEtte“, die einen lückenlosen Nachweis für jedes einzelne Smart-Meter-Gateway liefert, wie es vom Hersteller bis zum Kunden in den Stromkasten gelangt ist. So sollen zwischenzeitliche Manipulationsversuche ausgeschlossen werden.

Mittlerweile stelle ich selbst die nette Silke im Rahmen unserer Kick-Off-Veranstaltungen vor.

Die Reaktionen kommen mir sehr bekannt vor: Köpfe, die sich abwechselnd von links nach rechts bewegen, als wären die von mir vorgetragenen Vorschriften ein schlechter Scherz. Das ergibt auch irgendwie keinen Sinn: Ich bin ein durchschnittlicher, halbwegs moderner Mit-Dreißiger und bei mir zu Hause gibt´s auch den einen oder anderen Smart-Home-Artikel. Nahezu jeder Anbieter solcher Dinger kommuniziert über sein eigenes „Gateway“. Bestimmt drei oder vier von solchen Gateways hängen also schon an meinem Router. Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern, dass irgendwann ein „Herr Simon“ (der sichere Monteur) mit einer gepanzerten Transportbox vor meiner Tür stand, um mir so ein „Smart-Home-Gateway“ nach Hause zu bringen und dieses zu installieren. Wenn mein „Home“ schon nicht so abgesichert werden muss, warum dann zukünftig mein Stromzähler (= Meter)?

Auf den ersten Blick ist es ein absolut überzogenes Konstrukt an Regeln und Vorgaben, welches umzusetzen nicht nur aufwendig, sondern obendrein auch noch sehr teuer ist. Beträge von bis zu 400 Euro allein für ein Gateway kenne ich aus dem Heimelektronik-Bereich ebenfalls nicht. Und bei meinem Smart-Home-Device habe ich als Endkunde wenigstens noch den tollen Mehrwert, dass z. B. mein Rasenmäher-Roboter darüber von mir den Befehl bekommt, das für mich zu tun, was früher meinen Feierabend verkürzt hat – meinen Rasen mähen. Aber was macht der Stromzähler für mich, sobald er „klug“ gemacht wird?

Ich glaube, dass es der Impuls eines jeden ist, genau diese Gedanken zu äußern, wenn er die Regeln zum Smart-Meter-Rollout zum ersten Mal hört.

Also alles sinnlos und teuer? Ich bin mittlerweile etwas anderer Meinung.

Natürlich brauchen wir die Energiewende! Natürlich müssen wir dabei die erneuerbaren Energien ausbauen. Natürlich stellt diese sehr schwankend gewonnene Energie besondere Ansprüche an unsere Netze. Natürlich müssen wir den Zu- und Abfluss in unseren Netzen zukünftig intelligenter regeln können. Und natürlich möchte niemand, dass jemand an diesen Reglern sitzen könnte, der Böses im Schilde führt.

Deshalb müssen wir die Geräte auch entsprechend vor solchen Zugriffen bewahren und sie eben „besonders sicher“ machen. Okay, auch meinen Rasenmäher soll keiner fernsteuern, wenn Sie mich fragen! Aber die Auswirkungen dürften nicht ansatzweise so fatal sein, wie bei einer Manipulation des Stromnetzes.

Also ist es natürlich der richtige Weg, den wir gehen! Er mag holprig beginnen und keiner scheint wahnsinnig viel Lust darauf zu haben, den ersten Schritt zu gehen. Aber dafür sorgt ja nun die offizielle Pflichtquote für die grundzuständigen Messstellenbetreiber. Und mit den steigenden Erfahrungen auf dem Gebiet werden auch viele Fragen geklärt werden, die momentan noch offen sind.

Und die Mehrwerte für uns Verbraucher werden kommen, dessen bin ich mir sicher. 

Unsere gemeinsame Aufgabe wird es zukünftig sein, skeptischen Endkunden, wie ich es einer war, eine andere Sichtweise zu vermitteln und so für Akzeptanz zu werben.

Bei MeterPan hat man schon vor einigen Jahren verstanden, dass die Smart-Meter eine entscheidende Rolle im Energiesektor spielen werden. Vieles wurde rechtzeitig auf den Weg gebracht, so etwa die Zertifizierung zum Gateway-Administrator und der stetige Austausch mit den Geräteherstellern und den Gesetzgebern, um unsere Kunden umfassend und verständlich auf dem aktuellen Stand zu halten. In diesen Jahren gab es auch immer wieder Verzögerungen, unklare Entwicklungen, neue Hürden durch den Gesetzgeber.

Das Durchhalten hat sich gelohnt. Nun geht’s los!

Die Markterklärung ist da und wir können damit beginnen, worauf MeterPan lange hingearbeitet hat. Die Energieversorger beim Rollout begleiten und die Aufgaben der Gateway-Administration für die Werke übernehmen.

Ich freue mich, vom Startschuss an dabei zu sein und werde mein Bestes dafür geben, dass wir gemeinsam nicht nur den Pflichtteil meistern, sondern auch gemeinsam die Vorteile der Gateways fokussieren werden. Bei MeterPan steht alles bereit – lassen Sie uns Gateways ausrollen!

Von Hannes Bitter

Seit Januar 2020 verantwortet der studierte Diplomkaufmann das Projektmanagement der MeterPan.