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Smart-Metering-Markt in turbulenten Zeiten

Um kommunale Gebäude so energiesparend wie möglich zu bewirtschaften, greifen immer mehr Kommunen und Stadtwerke auf Energiemanagement-Software zurück.

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Run auf funktionierende SMGW-Lösungen

Der Markt für Smart Metering und Gateway Administration (GWA) gerät in Bewegung: Einerseits stehen regulatorische Weichenstellungen bevor, andererseits wechseln reihenweise Messstellenbetreiber (MSB) ihren GWA-Partner, weil Anbieter kapitulieren. Wer funktionierende GWA-Services präsentieren kann, registriert hingegen starken Zulauf. Der Markt erlebt eine Zäsur: Die Zeit des Experimentierens und Testens ist endgültig vorbei.

Auch wenn die neue Markterklärung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) noch auf sich warten lässt und damit die letzte rechtliche Sicherheit fehlt, geht der Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) weiter. Die Notwendigkeit eines funktionstüchtigen und vor allem auch verfügbaren Smart-Grids zeigt sich angesichts der Energiekrise und stark steigender Energiepreise so deutlich wie noch nie. Flexible Mieterstrommodelle sowie skalierbare Direktvermarktungsmöglichkeiten auch für kleine PV-Anlagen sind nur zwei der zuletzt stark nachgefragten Anwendungsfälle der neuen Infrastruktur im Mess- und Regelwesen.

Wettbewerbliche Anbieter setzen die grundzuständigen unter Druck

Die genannten Einsatzgebiete für Smart-Meter-Gateways mit ergänzenden CLS-Geräten haben sich somit in den letzten Monaten von reinen Show-Cases zu mittlerweile funktionierenden und lukrativen Geschäftsmodellen gemausert. Und damit sind sie ein wesentlicher Treiber auch für wettbewerbliche Messstellenbetreiber geworden, die den iMSys-Rollout zusätzlich forcieren. Örtliche und damit zumeist grundzuständige Messstellenbetreiber spüren nun den Wettbewerb. Wer wettbewerblichen Anbietern etwas entgegensetzen will, muss mit eigenen Angeboten gegenhalten können, sonst drohen Kundenverluste. Inzwischen ist auch den letzten Zauderern klargeworden: Das Smart-Meter-Gateway wird definitiv zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten Energiemanagements. Auf dieser technologischen Basis läuft die Energieversorgung von morgen. Es gibt keine Hintertüren mehr.

Der Zugriff auf verfügbare funktionierende und bezahlbare iMSys- und GWA-Lösungen ist somit für Messstellenbetreiber zum alles entscheidenden Faktor geworden. Handlungsfähig zu sein bzw. zu werden, wird für viele MSB zum Treiber für eine Neuorientierung. Gespräche auf der E-World und im Nachgang der Messe mit Messstellenbetreibern aller Größenordnungen haben den neuen Strategiefokus bei den grundzuständigen Messstellenbetrieben klar gespiegelt. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Bei manchem Anbieter funktionieren die SMGW-Prozesse weder technisch noch finanziell so, wie dies nach mehrjähriger Anlaufphase der Fall sein sollte. Technisch ist die Systemintegration auf der Backend-Seite eine Achillesferse. Und ganz offensichtlich sind auch manche Strategien und Lösungskonzepte nicht schlank und Mengengerüste nicht groß genug, um beim intelligenten Messstellenbetrieb kostenseitig über die Runden zu kommen, geschweige denn damit Geld verdienen zu können.


ew-Spezial Stadtwerke 1 | 2022